Mae West, geboren am 17. August 1893 in Brooklyn, New York, gestorben am 22. November 1980 in Hollywood; eigentlich Mary Jane West) war eine US-amerikanische Filmschauspielerin und Drehbuchautorin, die vor allem im Hollywood der 1930er Jahre zu den bestbezahlten Filmstars zählte. Als Inbegriff der Femme fatale brach sie etliche damals gültige sexuelle Tabus, indem sie beruflich wie auch privat die Freiheit der Liebe und Gleichheit der Geschlechter proklamierte.

Schon früh begeisterte sie sich für das Theater und wurde mit ihrem selbstbewussten Auftreten auf den Varietébühnen des Big Apple schnell zum Star. Als Jane West schrieb sie in den 1920er Jahren zahlreiche meist umstrittene Broadway-Bühnenstücke, darunter Sex (1926), das ihr wegen „Obszönität auf der Bühne“ einen mehrtägigen Aufenthalt im Gefängnis bescherte.

Früh setzte sie sich auch für die Rechte von Homosexuellen ein, unter anderem in ihrem zweiten Bühnenstück Drag, das wegen expliziten Inhalts vom Broadway verbannt wurde und in New Jersey aufgeführt werden musste.

Mae West war berühmt für ihr loses Mundwerk. Ihr werden zahlreiche Zitate zugeschrieben, die in den 1930er Jahren fast sprichwörtlichen Charakter hatten: „Is that a gun in your pocket, or are you just glad to see me?“ (sinngemäß übersetzt: Ist das eine Pistole in deiner Hose oder freust du dich nur, mich zu sehen?)

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Ihrer Karriere schadeten diese Skandale allerdings nicht und Mae West gab 1932 im Alter von 39 Jahren ihr Leinwanddebüt in Hollywood. Gleich ihr erster Film Night After Night wurde ein Hit in den amerikanischen Kinos. Es folgten 1933 die Streifen Sie tat ihm unrecht, eine Adaption ihres erfolgreichen Bühnenstücks Diamond Lil aus dem Jahr 1928, und Ich bin kein Engel. In beiden Filmen, die zu einem wahren Triumphzug für die West wurden, spielte Cary Grant (Cary Grant bei Amazon), den die charismatische Blondine persönlich auserkoren hatte, an ihrer Seite. Ein weiterer Filmhit für Mae West wurde dann Die Schöne der Neunziger (1934).  

Gerade weil ihre Filme große Publikumserfolge waren und Mae West Mitte der 1930er Jahre zur bestbezahlten Darstellerin der Traumfabrik avancierte, wurden amerikanische Sittenwächter auf sie aufmerksam. Daher war bereits bei den Dreharbeiten zu Die Schöne der Neunziger regelmäßig ein Zensor anwesend. Szenen wurden geschnitten, da Mae West als eine Gefahr für die Moral galt.

Um nicht ein Opfer der Zensur zu werden, drehte Mae West ab 1936 etwas harmlosere Streifen. Legendär ist dabei vor allem ihre Rolle in Mein kleiner Gockel (1940), in der sie als fast 50-jährige einen liebestollen Teenager an der Seite von W. C. Fields (W. C. Fields bei Amazon) spielte.

Nach dem Film The Heat’s On kehrte sie 1943 Hollywood den Rücken und trat wieder vermehrt auf dem Broadway in Erscheinung.   

In Las Vegas bekam Mae West in den 1950er Jahren eine eigene Bühnenshow. Es folgten Auftritte in amerikanischen Fernsehsendungen, die Veröffentlichung ihrer Memoiren mit dem vieldeutigen Titel Goodness Had Nothing to Do With It (1958). West versuchte – mit bescheidenem Erfolg – ihr Musikrepertoire zeitgemäßer zu gestalten.

So erschien 1966 die LP „Way out West“ mit Liedern von so unterschiedlichen Interpreten wie John Lee Hooker („Boom Boom“, John Lee Hooker bei Amazon), den Beatles („Day Tripper“, The Beatles bei Amazon), Percy Sledge („When a Man Loves a Woman“, Percy Sledge bei Amazon), Roy Head („Treat her right“, Roy Head bei Amazon), den britischen Johnny Kidd & the Pirates („Shakin’ all over“, Johnny Kidd & the Pirates bei Amazon) oder z. B. den Isley Brothers („Twist and Shout“, The Isley Brothers bei Amazon).

Im gleichen Jahr erschien die Weihnachts-LP „Wild christmas“ (Wild christmas bei Amazon -Titelverzeichnis: 1. Merry Christmas Baby; 2. Santa Baby; 3. Santa Come Up To See Me; 4. Put The Loot In The Boot; 5. Santa Claus Is Back In Town; 6. My New Year's Resolutions; 7. Santa Bring My Baby Back To Me; 8. With Love From Me To You; 9. Love Is The Greatest Thing; 10. I'm In The Mood For Love; 11. Pecado (Sin); 12. My Daddy Rocks Me (With One Steady Roll); 13. All Of Me; 14. They Call Me Sister Honky Tonk; 15. Frankie And Johnny; 16. I Want You - I Need You; 17. Havana For A Night; 18. A Guy What Takes His Time; 19. If I Could Be With You; 20. Criswell Predicts) mit Weihnachtsliedern, die u. a. von Elvis Presley (Elvis Presley bei Amazon)  und dem Bluessänger und -pianisten Charles Brown (Charles Brown bei Amazon) in den 1950er Jahren aufgenommen worden waren. 

Ein zweiter Versuch sich mit 80 Jahren (1973) noch einmal als Sängerin ins Gespräch zu bringen, war die LP „Great balls of fire“ (Great balls of fire bei Amazon) mit dem gleichnamigen Titelsong von Jerry Lee Lewis (Jerry Lee Lewis bei Amazon).

Weitere bekannte Lieder dieser LP waren z. B. „Light my fire“ von den Doors - The Doors bei Amazon), „Whole lotta shakin’ going on“ von Jerry Lee Lewis (Jerry Lee Lewis bei Amazon) oder „Rock around the clock“ von Bill Haley (Bill Haley bei Amazon).

Nach fast 30-jähriger Abwesenheit von der Filmbranche war Mae West in den 1970er Jahren noch einmal in den Filmen Myra Breckinridge und dann an der Seite von Tony Curtis (Tony Curtis bei Amazon), Ringo Starr (Ringo Starr bei Amazon) und Keith Moon (Keith Moon bei Amazon) in Sextette zu sehen, in denen sie sich selbst parodierte.

Von 1911 bis 1942 war sie mit dem Jazz-Sänger Frank Wallace (alias Frank Szatkus) verheiratet. Zwar lebten die beiden nur wenige Jahre gemeinsam, die Ehe wurde aber erst 30 Jahre später gelöst. Ihr letzter Lebenspartner seit den 1960er-Jahren war Paul Novak, ein ehemaliger Mr. California.

Filmografie

1932: Night After Night
1933: Sie tat ihm unrecht (She Done Him Wrong)
1933: Ich bin kein Engel (I’m No Angel)
1934: Belle of the Nineties
1935: Goin' to Town
1936: Klondike Annie
1936: Auf in den Westen (Go West Young Man)
1937: Every Day’s a Holiday
1940: Mein kleiner Gockel (My Little Chickadee)
1943: The Heat’s On
1970: Myra Breckinridge
1978: Sextette

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Vom Maler und Bildhauer Salvador Dalí entstand 1934–1935 das Bild El rostro de Mae West que puede ser usado como un apartamento (Gesicht der Mae West, das als Wohnung benutzt werden kann), sowie weitere Gemälde als Hommage an Mae West. 1938 entwarf Dalí ein Mae-West-Sofa, dessen Form die Lippen von Mae West darstellen sollte. Des Weiteren befindet sich seit 1974 im Dalí Theatre-Museum in Figueres ein Mae West Saal, in dem Dalí, inspiriert durch Òscar Tusquets, sein Gemälde dreidimensional nachgebildet hat.

Der Effnerplatz in München ist Standort einer 52 m hohen Carbon-Konstruktion mit dem Titel Mae West. Die Coca-Cola-Konturflasche wurde durch die weiblichen Kurven von Mae-West inspiriert und trug ebenfalls den Namen der Schauspielerin.

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